T-Tauri-Stern

T-Tauri-Stern mit Staubscheibe und Jet

T-Tauri-Sterne (TTS, benannt nach dem Prototyp dieser Sternklasse, T Tauri, einem irregulären Veränderlichen in einer dunklen Staubwolke im Sternbild Stier[1]) sind junge Sterne mit einem Alter von weniger als einer Million Jahren, der Spektralklasse F bis M sowie einer Masse zwischen 0,07 und 3 Sonnenmassen.[2] Sie befinden sich oberhalb der Hauptreihe und damit in einer frühen Phase ihrer Entwicklung, in der sie noch kontrahieren.[1] In ihren Kernen finden noch keine oder erst seit kurzem thermonukleare Reaktionen statt.

Solche Sterne befinden sich noch nicht im hydrostatischen Gleichgewicht, wodurch sie zu mehr oder weniger heftigen Ausbrüchen neigen. Starke bipolare Strömungen treten mit einigen hundert Kilometern pro Sekunde aus ihrem Innern aus; dort, wo diese Jets Schockfronten bilden und das interstellare Gas erhitzen, können leuchtende Nebel, genannt Herbig-Haro-Objekte, beobachtet werden.

T-Tauri-Sterne sind in der Regel im Inneren dichter interstellarer Wolken neben jungen Sternen der Spektralklassen O und B zu finden. Trotz ihrer frühen Entwicklungsphase sind sie leuchtkräftiger als Hauptreihensterne, die dieselbe Temperatur aufweisen. Ihre Spektren weisen mitunter einige starke Emissionslinien auf, die aus einer dünnen Gashülle stammen, die sich um diese Sterne herum befindet. Insbesondere in der Rho-Ophiuchi-Wolke wurde eine große Anzahl dieser Sterne aufgrund ihrer starken Infrarotemission gefunden. Lokale Verbände aus T-Tauri-Sternen werden als T-Assoziationen bezeichnet.

T-Tauri-Sterne sind häufig von einer zirkumstellaren Scheibe umgeben, die als Vorläufer von Planetensystemen betrachtet werden. Vom inneren Bereich dieser Scheibe bilden sich entlang der Magnetfeldlinien des Sterns Gasströme, durch die Materie aus der Scheibe auf den Stern fließt (Akkretion). Nahe der Sternoberfläche erreicht die einfallende Materie annähernd Schallgeschwindigkeit und wird in einer Stoßfront abgebremst, wodurch ein oder mehrere heiße Flecke mit Temperaturen von bis zu einer Million Kelvin entstehen.[3]

  1. a b Das T-Tauri-Sternsystem.
  2. Sternentwicklung. Bei: abenteuer-universum.de.
  3. J. Bouvier, K. Grankin, L. E. Ellerbroek, H. Bouy, D. Barrado: AA Tau’s sudden and long-lasting deepening: enhanced extinction by its circumstellar disk? In: Astrophysics. Solar and Stellar Astrophysics. 2013, arxiv:1304.1487v1.

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